
English below
Lisettes Zeugnis Zug über ‘Equality’ führte zu einer Diskussion über die Übersetzung des Wortes ins Deutsche, sowohl von der Seite unser liebenswerten deutschen Übersetzer als auch von der Seite des Vaters dieses Herausgebers. Um einige der Gedanken, die wir hatten, zu teilen, veröffentlicht W&P diesen Artikel erneut, der ursprünglich für das Grenztreffen 2018 geschrieben wurde:
Von Martin Touwen
Von Anfang an lag der Quäkerbewegung die radikale Überzeugung zugrunde, dass alle spirituellen Erfahrungen gleichwertig sind. Weil sie alle ein Teil der ‘Wahrheit’ sind, aus Verbundenheit mit dem Göttlichen/ dem Bewusstsein/ der Liebe. Und damit sind alle Menschen gleichwürdig etc. Was hindert uns daran, diese spirituelle Gleichwürdigkeit zu erfahren/fühlen/teilen? Und was passiert, wenn es doch klappt?
In meinem Beitrag möchte ich mich gerne auf die spirituellen Wurzeln unseres Gleichheitszeugnisses konzentrieren. Es ist nicht einfach nur unsere Überzeugung der gleichen Rechte für jeden. Es geht darum, dass wir alle Teil ‚eines Ganzen‘ sind und dass jeder dazu beitragen kann. „Kern des Quäkerglaubens ist, dass jede Person die Begleitung durch Geist/Licht/Gott spüren kann. (…) In dem Sinne sehen wir jeden als gleich an.“ (Zwölf Quäker über Gleichheit, Quaker Quest, 2007, S. 17). Es geht darum, „dass jeder die Fähigkeit besitzt, ein Gefäss Gottes Wort zu sein“ (Quäker Glauben und Wirken, 23.32) „…und diese Erfahrung hat die Kraft, uns zu ändern und zu transformieren.“ (12 Q‘ er, S. 31). Es ist interessant, wie weit die Inklusion der ‚Wahrheit‘ reicht, die die frühen Freunde entdeckt hatten. Und es geht um aktive, nicht nur passive Gleichheit.
Mit „jeder Person“ meine ich jede Person auf der Welt. Und heutzutage sollten wir sicherlich alle Lebensformen in diese Überzeugung einbeziehen. Wir sind voneinander abhängig und von der übrigen Welt. „Niemand ist perfekt, wir sind alle unvollkomme, unfertige Menschen. Zum Ausgleich gehen wir zur Andacht, um in Ganzheit zu wachsen.“ (12 Q’er, S. 17).
Um dieser spirituellen Dimension Ausdruck zu verleihen, benutze ich lieber nicht das Wort Gleichheit, noch nicht mal Gleichwertigkeit („nicht in Geld ausgedrückt, sondern in Menschlichkeit“, aber doch; 12 Q’er, S. 24), sondern Gleichwürdigkeit. Um diese Würdigkeit zu unterstützen, ‚das von Gott in jedem Menschen‘ (Fox), will ich andere und mich selbst hochachten. ‚Liebe Deinen Nächsten wie (auch) Dich selbst‘ (Jesus). Und so achte ich alle Beiträge, die wir als Menschen versuchen zu leisten, welche der „Liebe, die uns alle als gleich ansieht“ (12 Q’er, S. 14) entspringen und sie stärken.
Lisette’s Testimony Train about Equality sparked some discussion about the translation of the word into German, both from the side of our lovely German translator and from the side of this editor’s dad. To share some of the thoughts we had, W&P re-publishes this article that was originally written for the Border Meeting of 2018:
By Martin Touwen
Right from the beginning, the Quaker movement has been based on the radical conviction that all spiritual experience is of equal value, because it is part of the ‘truth’ and comes forth from our individual connection with the Devine/ the Conscience/ the Love. As a result, all humans are deemed equal. What can prevent us from experiencing/feeling/expressing this spiritual equal dignity? And what wonder happens when we do?
In my contribution I would like to focus on the spiritual roots of the testimony of equality. It is not just our convincement that everyone has equal rights. It’s that we are all part of ‘one body’ and all can contribute. “It is central to Quaker faith that everyone can sense the guidance of the Spirit/Light/God … In this sense we see everyone as equal.” (Twelve Quakers on Equality, Quaker Quest, 2007, p. 17). It is about, “that everybody has the capacity to be the vessel of God’s word” (Quaker faith and practice, 23.32) “… and that experience has the power to change and transform us” (p. 31). Interesting how very inclusive the ‘truth’ is, early Friends found. And it is about an active, not just passive equality.
With everyone I mean every person in the world. And today we should surely extend this conviction to all life-forms. We depend on each other and we depend on the rest of the world. “No one is perfect, we are all incomplete, unfinished humans. Instead, we come to worship to grow in wholeness.” (12 Q’s, p. 17).
To express this spiritual dimension I’d rather not use equality, not even equal worth (“measured not in money, but in humanity”, but still; 12 Q’s, p. 24), but equal dignity. To answer that dignity, ‘that of God in everyone’ (Fox), I want to show real respect to others and myself. ‘Love your neighbour as (well as) yourself‘ (Jesus). And thus I value all contribution we try to make, coming from and strengthening “a love that sees all of us as equal” (12 Q’s, p. 14).